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Beinahe-Abriss der Hochbrücke 1955Im Jahr 1955 wäre die Rottweiler Hochbrücke beinahe abgerissen worden. Da man glaubte, dass die schmale Hochbrücke dem zunehmenden Verkehr nicht mehr gewachsen war, beauftragte man im November 1953 die Straßenbaubehörde mit der Ausarbeitung eines Plans für die Brücke. Der Plan sah den Abriss der Hochbrücke vor und den Neubau einer modernen Betonbrücke. An der Ausschreibung für die Bauarbeiten nahm auch die Stuttgarter Firma Phillip Holzmann teil, die eine elegante Spannbetonbrücke über den Stadtgraben bauen wollte. Der junge Ingenieur Walter Mink fand zusammen mit seinem Lehrer, dem Professor Karl Deininger von der TH Stuttgart und der Wendlinger Baufirma Besemer eine Lösung, bei der die alte Brücke aus der Stauferzeit nicht abgebrochen werden musste. Im Technischen Ausschuß des Gemeinderates fiel dennoch schnell die Vorentscheidung: die Hochbrücke wird abgerissen und Die Firma Holzmann wird beauftragt eine moderne Brücke zu bauen. Der Bauleiter der Firma Holzmann traf bereits Vorbereitungen für den Abriss der Hochbrücke. Walter Mink ließ durch seinen Freund Sigisbert Weiß eine ansprechende Darstellung seines Plans für die Hochbrücke erstellen und dem Gemeinderat als Entscheidungshilfe zugehen. Der Gemeinderat beschloss aufgrund des kämpferischen Einsatzes der Stadträte Dr. Franz Mussler, Alo Schellhorn sen. und Anton Dorn, die vehement für den Erhalt der alten Brücke eintraten, den Stuttgarter Professor Deininger zu hören, ob der Plan des jungen, unbekannten Ingenieurs Walter Mink überhaupt durchzuführen war. Am 16. Mai 1955 sprach sich Professor Deininger für den Plan seines Schülers aus und beschwor die Rottweiler Räte: "Ihr werdet doch die alte Stauferbrücke nicht zerstören!". Am 17. Mai 1955 beschloss der Gemeinderat einstimmig den Plan von Walter Mink zu realisieren, die Hochbrücke war gerettet und das Sprengkommando der Firma Phillip Holzmann konnte Rottweil unverrichteter Dinge wieder verlassen. Die Verbreiterung der Hochbrücke kostete 500.000 DM, die Spannbetonbrücke der Firma Holzmann hätte "nur" 430.000 DM gekostet. Ich danke dem Stadtarchiv Rottweil, das mir die Bilder der Bauarbeiten zur Verbreiterung der Hochbrücke zur Verfügung gestellt hat.
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