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Altes Polizeigebäude im Oktober 2010
In Rottweil entsteht eine neue Jugendherberge mit rund 150 Betten. Dafür wird das ehemalige Dominikanerinnenkloster in der historischen Innenstadt
für 3,8 Millionen Euro saniert und umgebaut. Erstmals ist bei einem Projekt des Deutschen Jugendherbergswerks, Landesverband Baden-Württemberg e.V.,
ein privater Investor beteiligt, den die Stadt Rottweil vermittelte. Deutsches Jugendherbergswerk, die Stadt Rottweil, das Land Baden-Württemberg als bisheriger
Eigentümer des Gebäudes und die oberschwäbische Activ-Group unterzeichneten am Freitag, 24. September, die Verträge.
"Die Jugendherberge ist ein Quantensprung für den Tourismus in Rottweil", freute sich Oberbürgermeister Ralf Broß bei der Vertragsunterzeichnung. Die Stadt
erwarte durch den neuen Jugendherbergsbetrieb einen erheblichen Zuwachs bei den Übernachtungszahlen in Rottweil. Die Jugendherberge wird über Zwei, Vier-
und Sechsbettzimmer verfügen. Der hohe Standard der Jugendherberge soll nicht nur Schulklassen, Jugendliche und junge Erwachsene nach Rottweil ziehen,
sondern richtet sich auch an Familien oder Radtouristen, die auf dem Neckartalradweg von Stuttgart an den Bodensee unterwegs sind. In dem historischen Gebäude
werden weiterhin Gemeinschafts- und Versammlungsräume entstehen, die für Tagungen genutzt werden können. Durch eine Außenterrasse wird die Jugendherberge
in die umliegenden Grünanlagen eingebunden. "Das ehemalige Dominikanerinnenkloster ist ein Gebäude mit langer und stolzer Historie. Mit der Sanierung und dem
Umbau zur Jugendherberge inmitten der historischen Innenstadt erhält Rottweil ein städtebauliches Schmuckstück", so Broß.
Dr. Werner Schnatterbeck, Vorsitzender des DJH-Landesverbandes Baden-Württemberg e.V. und Geschäftsführer Karl Rosner zeigten sich bei der
Vertragsunterzeichnung erfreut, mit der neuen Jugendherberge in der ältesten Stadt des Landes auch einen der ältesten Jugendherbergsstandorte wieder eröffnen zu
können. Die alte Jugendherberge in der Lorenzgasse, 1929 eingeweiht, wurde Ende Oktober 2000 aus baulichen und wirtschaftlichen Gründen aufgegeben. Zusammen
mit der Stadt Rottweil und einem Investor ergreife der DJH-Landesverband Baden-Württemberg e.V. jetzt die Gelegenheit, im ehemaligen Dominikanerinnenkloster
eine moderne, attraktive und zukunftssichere Jugendherberge einzurichten.
Rottweil bietet für die neue Jugendherberge eine gute Infrastruktur und hervorragende Erlebnis-, Bildungs- und Freizeitangebote. "Von diesem Standort kann eine
überdurchschnittliche Auslastung mit bis zu 20.000 und mehr Übernachtungen erwartet werden", so Karl Rosner. Zur Attraktivität des Hauses soll auch die geplante
Profilierung als "Kultur/Jugendherberge" beitragen. Besonders interessant für den Landesverband sei auch das Finanzierungsmodell: Das Investorenmodell ("Rottweiler
Modell") das hier erstmals zum Einsatz komme, biete dem DJH Perspektiven für die Zukunft.
Die Eheleute Albrecht schlugen schon im Jahr 2005 mit Fotos und Beschreibungen aus der Internetseite "Rottweiler Bilder" dem DJH Landesverband Baden-Württemberg e.V.
das Gebäude vor, woraufhin es zwischen dem Jugendherbergswerk und der Stadt zu weiteren Kontakten kam: 2006 nahmen Rottweils Bürgermeister Werner Guhl und die
städtische Wirtschaftsförderung Kontakt mit dem Deutschen Jugendherbergswerk auf. Damals benannte Rottweil "28 gute Gründe für eine Jugendherberge in Rottweil" angefangen
von der historischen Bedeutung der Stadt als älteste Stadt Baden-Württembergs mit ihrem bis heute intakten mittelalterlichen Stadtbild bis hin zum reichhaltigen Kultur-, Sport-
und Freizeitangebot in Rottweil. In der Folgezeit entwickelten Stadt und Jugendherbergswerk ein Investorenmodell, wonach die Finanzierung aus Mitteln des Programms
"Stadtumbau West" und Komplementärmitteln der Stadt sowie Geldern eines privaten Investors mit entsprechenden steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten ermöglicht wurde.
Für die Sanierung der Jugendherberge stehen nun insgesamt 3,8 Millionen Euro zur Verfügung. Der private Investor, die Activ-Group aus Schemmerhofen im Landkreis Biberach,
trägt die Hälfte der Kosten. Weitere Mittel wurden durch das Bund-Länder-Programm "Stadtumbau West" (rund eine Million Euro) mobilisiert. Die Stadt Rottweil steuert 800.000 Euro
bei, entsprechende Mittel hat der Gemeinderat bereits bewilligt. Auch das Land Baden-Württemberg beteiligt sich in entscheidender Weise an dem Projekt: Finanzminister Willi
Stächele sagte nach Vermittlung durch den Landtagsabgeordneten Stefan Teufel zu, die Immobilie, die mehrfach ausgeschrieben wurde und für die sich kein Interessent fand,
kostenlos auf die Activ-Group zu übertragen. Der Investor wird sich im Gegenzug dazu verpflichten, das Gebäude für mindestens 25 Jahre an das Deutsche Jugendherbergswerk
zu vermieten.
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Die künftige Jugendherberge am 3. Oktober 2010 |
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