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Das Spital im März 2009

Die Stadt Rottweil will ihr bisher im historischen Spital betriebenes Altenpflegeheim mit 100 Plätzen in einen Neubau am Nägelesgraben verlagern. Das neue Pflegeheim soll in Zusammenarbeit mit dem Vinzenz von Paul Hospital betrieben werden. Thomas Brobeil, Geschäftsführer des Vinzenz von Paul Hospitals, stellte dem Rottweiler Gemeinderat die geplante Zusammenarbeit vor. Danach bestehen gute Chancen, für den Neubau im Nägelesgraben noch einen Zuschuss aus einem Förderprogramm des Landes zu bekommen, das im kommenden Jahr ausläuft. Insgesamt bezifferte Brobeil die Baukosten auf rund zehn Millionen Euro, wovon etwa die Hälfte durch Fördermittel abgedeckt werden sollen. Als Betreiber ist eine gemeinsame gemeinnützige GmbH von Stadt und Vinzenz von Paul Hospital angedacht. Der Gemeinderat wird in seiner nächsten Sitzung am 29. April 2009 über das weitere Vorgehen entscheiden.

Eine Alternative zur Verlagerung des Städtischen Spitals aus seinem jetzigen historischen Gebäude in den Nägelesgraben besteht nach Auffassung der der Rottweiler Stadtverwaltung nicht: "Allein die Sanierung eines der beiden Häuser mit 50 Pflegeplätzen am bisherigen Standort würde etwa sieben Millionen Euro kosten". Dazu komme, dass für diese Sanierung keinerlei Fördermittel in Aussicht seien. Der Investitionskostenanteil pro Pflegeplatz wäre laut Stadtverwaltung mehr als doppelt so hoch wie im geplanten Neubau.

Läuft alles nach den Plänen der Stadtverwaltung, dann wäre frühestens Anfang 2012 mit einem Umzug ins neue Gebäude zu rechnen. Bis dahin würde der Betrieb am alten Standort im Spital aufrecht erhalten werden. Die genauen Bedingungen der Zusammenarbeit von Stadt und Vinzenz von Paul Hospital sind noch abzuklären. Das im Spital beschäftigte Personal soll dann über einen Vertrag in die neue Einrichtung übernommen werden. Geprüft wird auf Wunsch des Gemeinderats noch, ob im Spital 20 Betten verbleiben, die in eine sogenannte Quartierspflege einbezogen werden können.

Inzwischen gibt es Widerstand gegen die Pläne der Stadtverwaltung, Max Burger dazu: "Die geplante 100 Betten Einrichtung im Nägelesgraben wäre sehr zum Schaden derzeitiger (alte Bäume verpflanzt man nicht!) sowie zukünftiger Pflegeheim-Bewohner. Dass 'letztmalig' eine derartige Einrichtung durch Landesförderung finanziert werden könnte, begründet sich auch dadurch, dass Großpflegeeinheiten nicht mehr zeitgemäß sind. Rottweil bewirbt sich hier um ein Auslaufmodell und blockiert sich damit alle zukunftsgerichteten Möglichkeiten". Burger fordert den Gemeinderat auf, "Investieren Sie nach und nach in kleine dezentrale, quartiersnahe Pflegestandorte mit dem zusätzlichen Angebot wohnungsnaher häuslicher Pflegedienstleistung. Das können Umnutzungen stilvoller Altbausubstanz und müssen keine gesichtslosen Neubauten sein. Demographischer Wandel bedeutet für Rottweil, dass sich bis zum Jahr 2025 die Anzahl der Einwohner und Einwohnerinnen über siebzig Jahren verdoppelt haben wird. Daseinsvorsorge für alte Menschen muss daher ein vornehmlicher kommunaler Auftrag bleiben".
 
Das Spital am 22. März 2009
 
Das Spital am 22. März 2009
 
Das Spital am 22. März 2009
 
Das Spital am 22. März 2009