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Hochbrücktorstraße 4

Am Ende der Reichsstadtzeit bis weit ins 19. Jahrhundert besaß die Kaufmannsfamilie Kempter das Gebäude. In den Jahren 1924/1925 wurde der Dachstuhl und die Fachwerkkonstruktion (über dem zweiten Obergeschoß) des Gebäudes ersetzt. Im Rottweiler Stadtmuseum befindet sich eine Fenstersäule aus dem Gebäude Hochbrücktorstraße 4 mit der Jahreszahl 1585 und dem Wappen der Familie Brenneisen. Im späten 16. Jahrhundert wurde das Haus umgebaut.

Im Jahr 1553 war das Haus in Besitz von Michel Dornhan, 1643 erwarb es der Bierwirt Johannes Koch, der es wiederum 1660 für 1200 Gulden an den Stadtarzt Dr. Johann Melchior Sax verkaufte. Nach dem Tod des Stadtarztes heiratete seine Witwe Johannes Kempter. Im Besitz der Familie Kempter blieb das Gebäude über 150 Jahre, fast alle Männer der Familie Kempter waren Gürtler.

Im Jahr 1834 eröffnete der jüdische Kaufmann Gabriel Degginger ein Herrenkonfektionsgeschäft, ab 1901 waren die Brüder Brandenburger Geschäftsführer und bald auch Eigentümer des Konfektionshauses. 

Sein Ende fand das Konfektionshaus aufgrund der Judenverfolgung während der Nazidiktatur, die beiden Brüder wurden unter Druck gesetzt und mussten 1936 das Geschäft und Wohnhaus verkaufen. Die Brüder zogen nach Stuttgart, der jüngere Bruder Louis wanderte mit seiner Familie aus, der ältere Bruder Max lebte noch ein paar Jahre in einem Altenheim, bevor er am 22. August 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde. Kurze Zeit später starb er im KZ als einsamer und armer Mann, sein Vermögen wurde eingezogen.

Gebäude Hochbrücktorstraße 4 am 1. Januar 2001

 

Quellenangaben:     H. Ebert und W. Hecht, Kulturdenkmale in Rottweil
      Ausstellung "Rottweil, die ersten 2000 Jahre" im Herbst 2000, Tafel Nr. 37