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Antwort des Oberbürgermeisters
Liebe Kinder im Sprenger-Ort, zunächst einmal vielen
Dank für Euren Brief!
Es hat natürlich niemand daran gedacht, Euch in
irgendeiner Weise zu „vertreiben“. Solche öffentlichen Plätze wie der Platz vor
dem Armleder-Haus mit dem kleinen Brunnen sind für alle Bewohner, ob groß oder
klein, da. Die Stadt hat diesen Brunnen sicher nicht nur für Kinder und auch
nicht nur für Erwachsene aufgestellt.
Nun hat sich an der Ecke gegenüber „Eurem“ Brunnen ein
kleines Café eingerichtet, das wir nicht verhindern können und auch nicht
verhindern wollen, weil solche Cafés zur Belebung gerade auch der Seitengassen
beitragen. Wir sind der Meinung, dass es möglich sein müsste, ein friedliches
Nebeneinander zu praktizieren und haben deshalb probeweise für einen Zeitraum
von ca. 5 Wochen dem Café-Betreiber das Aufstellen von Außentischen und Stühlen
auch am Brunnen widerruflich gestattet. Dann haben sich aber ganz offensichtlich
die Erwachsenen eingeschaltet und es entstand eine sehr ungute Stimmung.
Wir von der Stadt haben versucht, einen Ausgleich
dadurch zu finden, dass der erste Antrag des Café-Betreibers, die Parkplätze vor
seinem Café mit einer Terrasse und mit Bestuhlung zu versehen, abgelehnt wurde,
um nicht eine Außenbewirtschaftung in größerem Stil zuzulassen und um nicht
Parkplätze für die Autos Eurer Eltern wegfallen zu lassen. Zum andern ist klar:
auch der Café-Betreiber darf Euch nicht vertreiben, sondern Ihr habt ein Recht
darauf, dort zu sein. Dass Ihr dann aber alles mit Malkreide verschmiert, finde
ich nicht sehr schön.
Ich bin der Auffassung, dass mit einem bisschen guten
Willen sowohl Ihr im Sommer an diesem Platz spielen könnt als auch der
Café-Betreiber Gäste bewirten kann. Zunächst einmal wird der Andrang nicht so
groß sein, dass immer alle Tische belegt werden müssen (der Tisch am Brunnen
wird ohnehin entfernt); zum anderen hat das Café am Samstag nachmittags und am
Sonntag geschlossen. Wenn Ihr im Winter dort Schneeburgen o.ä. bauen wollt, ist
die Außenbewirtschaftung des Cafés ja sowieso kein Thema mehr. Ich schlage Euch
also vor, dass wir gemeinsam die nächsten Wochen einmal sehen, ob und wie es
funktioniert. Ihr dürft dann gern einmal zu mir ins Rathaus kommen und mir
berichten.
Inzwischen verbleibe ich mit herzlichen Grüßen
Euer Oberbürgermeister Thomas J. Engeser
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